Der elfjahrige Julius geht in die sechste Klasse und lebt in der Nahe von Bamberg.

ZEIT ONLINE: Julius, die Bayern sind in diesem Jahr nicht Deutscher Meister. Wie geht es dir?

Julius: Mir geht's gut. Ich finde sehr schade, dass die Bayern nicht Meister geworden sind. Aber ich gonne es auch den anderen Elfjahrigen, die noch nie erlebt haben, dass ein anderer Meister wird.

ZEIT ONLINE: Hast du das Spiel von Leverkusen angeschaut?

Julius: Ja, das 5:0 war auch verdient. Beeindruckend war, dass Wirtz drei Tore am Stuck gemacht hat.

ZEIT ONLINE: Du bist Bayernfan und elf Jahre alt. Du kanntest bislang keinen anderen Meister als die Bayern.

Julius: Elfmal nacheinander gewinnen ist schon gut, aber irgendwann muss das ja auch mal zu Ende sein.

ZEIT ONLINE: Dachtest du manchmal, du bist selbst der, der Gluck brachte?

Julius: Na ja, es gibt so viele Elfjahrige, die Bayernfans sind, da gibt es eine wenig prozentige Chance, dass es nur wegen mir ist.

ZEIT ONLINE: Fandest du das nicht selbst auch langweilig, dass die Bayern immer Meister wurden?

Julius: Nee, weil es ja auch oft spannend war. Auch letzte Saison. Da dachten die meisten, Bayern verliert dieses Mal. Aber ich habe noch dran geglaubt. Im Gegensatz zu meinen Eltern. Und dann hat Musiala dieses tolle Tor geschossen. Deswegen wurde er auch einer meiner Lieblingsspieler.

ZEIT ONLINE: Du meinst das entscheidende letzte Tor in Koln.

Julius: Genau. Da bin ich einmal jubelnd durchs Haus gerannt.

ZEIT ONLINE: Wie wurdest du Bayernfan?

Julius: Erst durch meine Eltern. Dann habe ich gesehen, wie die Bayern spielen, und ich fand, die haben eine sehr gute Spielweise. Deshalb sind sie ja auch immer Meister geworden.

ZEIT ONLINE: Wer war der erste Spieler, an den du dich erinnern kannst?

Julius: Thomas Muller. Ich hab sogar ein Trikot von dem. Der ist immer noch einer meiner Lieblingsspieler.

ZEIT ONLINE: Welche sind die anderen?

Julius: Kane, Musiala und Neuer.

ZEIT ONLINE: Gonnst du Leverkusen den Titel?

Julius: Ja. Aber ich glaube auch, dass sich die Bayern erst mal auf die Champions League konzentrieren mussen. Die ist wichtiger als die Bundesliga, und vielleicht legen sie darauf die Prioritaten.

ZEIT ONLINE: Aber da sind die Gegner ja noch besser als in der Bundesliga.

Julius: Aber ich glaube, der Tuchel wollte, dass sie sich mehr auf die Champions League konzentrieren. Wenn die jetzt hart trainieren und sich konzentrieren, dann klappt das schon.

ZEIT ONLINE: Woran lag es denn in diesem Jahr?

Julius: Ich glaub, es lag daran, dass manche Spieler ausgefallen sind. Neuer ist ja auch verletzt. Gegen Dortmund die Niederlage war auch sehr blod. Da war ich im Stadion.

ZEIT ONLINE: Gibt es einen Spieler von Leverkusen, den du gerne bei den Bayern sehen wurdest?

Julius: Den Wirtz.