1. FC Union Berlin: Die Einzelkritik zum totalen Blackout gegen FC Bayern München
Source: Berliner Zeitung

1:5 gegen den FC Bayern - am 30. Spieltag der Fussball-Bundesliga hat der 1. FC Union Berlin ein historisches Heimdebakel erlebt. Die ausfuhrliche Einzelkritik!

Kein Unioner.

Gut zu Fuss Andras Schafer (bis 58.): Der Ungar war aufmerksam in der Defensive eroberte immer wieder wichtige Balle vor dem eigenen Strafraum und verteilte klug. Gefahrliche Konteraktionen der Eisernen fingen meist bei seinen Fussen an. Trotz deutlicher Niederlage eine gute Leistung.

Yorbe Vertessen (ab 58.): Schon in der 74. Minute hatte er den ersten Treffer fur Union erzielen konnen, vergab in dieser Szene aber noch uberhastet. In der 90. Minute schaffte es der Belgier dann, das 1:5 zu erzielen, sein zweites Bundesliga-Tor. Ein Kampfer, der fur die Kopenicker in den verbleibenden vier - vielleicht ja auch sechs - Spielen noch verdammt wichtig werden kann.

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Mit Eifer dabei Robin Gosens: Erst kopfte er einen Ball hoch uber das Tor von Manuel Neuer. Beinahe hatte er dann einen Zuckerpass von Trimmel genutzt, doch in der 41. Minute sagte der deutsche Nationalkeeper "nein", fischte Gosens' Schuss aus dem bedrohten Eck. Er gab auf der linken Seite alles, doch die Bayern behielten ihn stets unter Kontrolle.

Diogo Leite (bis 58.): Deutliche Leistungssteigerung nach seinem Patzer in Augsburg. Sein Auftritt in der Alten Forsterei war tatsachlich souveran. Er eroberte wichtige Balle und stoppte mehrere Angriffe der Bayern. Fur die Gegentore konnte er nichts.

Luft nach oben Frederik Ronnow: Das erste Tor der Bayern war unhaltbar. Beim zweiten hatte er vielleicht einen Schritt eher nach links gehen konnen, doch Doekhi offnete die Mauer und liess Harry Kanes Schuss durch. In der zweiten Halbzeit von seinen Vorderleuten mehrfach im Stich gelassen.

Kevin Vogt: Beim ersten Gegentor stand er nicht optimal. Muller liess den Ball geschickt durch, er liess sich tauschen und Goretzka donnerte den Ball unter die Latte. Danach geriet er schnell mit seinen Mitspielern in einen Blackout, und die Bayern hatten einfaches Spiel.

Danilho Doekhi: Es war nicht das Spiel des Niederlanders. Er schaffte es nicht, das erste Tor von Goretzka zu verteidigen, doch die Hauptschuld traf ihn dabei nicht. In der 45. Minute verliess er die Mauer in den letzten Sekunden und liess damit den Kane-Freistoss passieren. Von diesem Schock erholten sich er und seine Mitspieler nicht mehr.

Brenden Aaronson: Er gibt sein Bestes. Rennt das Feld rauf und runter, geht oft in den Zweikampf und erobert Balle. Doch im Umschaltspiel ubertrifft ihn die Eile und er wirft einige interessante Konterballe weg.

Benedict Hollerbach (bis 58.): Rennt viel, sucht vergeblich rote Trikots im Angriff, doch stosst immer auf Schwarze, die der Bayern. Am Ende des Tages musste er gegen Bayerns Verteidigung aufgeben, nach einer Stunde wechselte Bjelica ihn aus.

Christopher Trimmel (bis 58.): Interessante Flanken der Eisernen kamen stets von seiner Seite. In der Defensive war er etwas zu langsam und meist einen Schritt zu spat. Choupo-Moting dribbelte ihn mehrmals aus. Bayern nutzte besonders seine Seite zu immer wieder schnellen Angriffen. Nach einer Stunde gegen Josip Juranovic ausgetauscht.

Lucas Tousart: Seine spielerische Aggressivitat verlieh den Eisernen in den ersten Spielminuten Mut. Er versuchte Neuer in der ersten Halbzeit aus der Distanz zu uberraschen und gratschte gerne einmal beherzt in die Zweikampfe. In der zweiten Halbzeit verschwand er jedoch fast ganzlich vom Radar, da hatte man sich mehr Gegenwehr gewunscht.

Mikkel Kaufmann (ab 58.): In einer guten halben Stunde bekam er mehr Balle als zuvor Volland. Bei einem interessanten Pass von Laidouni versuchte er den Ball merkwurdig mit der Hacke zu spielen. Danach schoss er im Strafraum Neuer den Ball in die Arme.

Josip Juranovic (ab 58.): Sein erstes Zusammenspiel mit Laidouni fuhrte direkt zu Bayerns viertem Tor, den Kroaten traf hier allerdings keinesfalls die Hauptschuld. Danach war fur ihn auch nicht mehr drin, als die Heimpleite mit zu verwalten.

Aissa Laidouni (ab 58.): Kam rein und verschuldete sofort das vierte Tor. Schickte Vertessen nach 74 Minuten aussichtsreich nach vorne, der allerdings schoss die Kugel in den Kopenicker Abendhimmel. Kein unvergesslicher Auftritt.

Meistgelesene Artikel Mehr zeigen Unterdurchschnittlich Kevin Volland (bis 69.): Technisch gesehen einer der Besten in Unions Kader. Seine Passe sind immer prazise. Doch beim Sprinten ist sogar die Strassenbahn im Stau schneller. Dier und Kim holten ihn immer wieder ein. Brachte Neuers Tor kein einziges Mal in Gefahr. Von einem Mann seiner Klasse darf man deutlich mehr erwarten.

Zu spat gekommen Robin Knoche (ab 69. Min)