Trotz ihrer Niederlage im ersten Meisterschaftsfinalspiel waren die Basketballer von Alba Berlin mit ihrem Auftritt zufrieden. "Unser Aufwand und der Einsatz waren gut. Und das nach der harten Serie gegen Chemnitz. Darauf konnen wir stolz sein", sagte Sportdirektor Himar Ojeda am Samstagabend. Uber drei Viertel des Spiels hatten die Berliner bei der 67:79-Pleite beim Favoriten FC Bayern Munchen auf Augenhohe agiert, bevor sie im letzten Abschnitt offensiv einbrachen.

Am Montag findet in Munchen bereits das zweite Finalspiel statt In der Best-of-Five-Serie liegt Alba nun 0:1 zuruck. Schon am Montag folgt Spiel zwei in Munchen (20.30 Uhr, Dyn). "Wir haben gekampft wie Lowen und werden das am Montag auch wieder machen", kundigte Forward Tim Schneider an. Der lange gute Auftritt im ersten Spiel soll dabei als Mutmacher dienen. "Wir haben gezeigt, dass wir mithalten konnen", fand Ojeda. Und seine dezimierte Mannschaft habe "Losungen gefunden, auch wenn nur wenig Optionen da waren".

Die Berliner zeigten trotz der Personalprobleme und der kurzen Regenerationszeit viel Herz und liessen die Bayern nicht davonziehen. Den Alba-Profis gelangen starke Wurfe von innerhalb und ausserhalb der Dreierlinie, und auch die Defensive uberzeugte. Matt Thomas zeigte sich von der Dreierlinie ahnlich gefahrlich wie im funften Spiel gegen Chemnitz, zudem gelang es dem Team, Khalifa Koumadje in das Offensivspiel gewinnbringend einzubinden. "Generell lauft das Spiel so, wie wir es gern hatten", sagte Berlins Co-Trainer Thomas Pach in der Halbzeit bei Dyn.

Am Ende war das Team einfach platt. Die intensive Halbfinalserie gegen die Niners Chemnitz steckte den Berlinern noch in den Knochen. "Naturlich hatten wir alle mude Beine heute", sagte Schneider. Keine 48 Stunden zuvor hatte Alba Chemnitz im funften Spiel niedergerungen. Und die Berliner Energie ist endlich. "Jedes Spiel heisst auch immer noch mehr Kilometer in den Beinen. Das wird dadurch noch schwieriger", so der Sportdirektor.

Meistgelesene Artikel Mehr zeigen Auch Malte Delow droht auszufallen Zumal sich die angespannte Personallage mit vier Langzeitverletzten noch weiter dramatisieren konnte. Malte Delow war am Ende des Spiels gegen die Bayern umgeknickt und konnte nicht mehr weiterspielen. "Der Knochel ist etwas angeschwollen", berichtete Ojeda. Delows Einsatz am Montag ist fraglich. "Wir mussen die Entwicklung abwarten", so Ojeda weiter.

Fur Alba ware es ein aktuell wohl kaum kompensierbarer Ausfall: Da alle drei Point Guards verletzt sind, sprang das Berliner Eigengewachs als Aufbauspieler ein und loste das zuletzt sehr gut. Delows Ausfall wurde die Berliner Optionen weiter verringern. Schon im ersten Finalspiel musste Weltmeister Johannes Thiemann nach starken Beschwerden an der Patellasehne pausieren. Auch sein Einsatz bleibt fraglich. Ojeda versucht, dennoch optimistisch zu bleiben. "Vielleicht hat ihm dieses Spiel Pause ja geholfen", sagte der Spanier.