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Berliner Zeitung 4mos ago
Alba Berlin klaut dem FC Bayern München den Heimvorteil in der Finalserie
Source:Berliner Zeitung

Angefuhrt von zwei glanzend aufgelegten Ex-NBA-Profis hat Alba Berlin in der Finalserie um die deutsche Basketball-Meisterschaft gegen den FC Bayern ausgeglichen. Die Hauptstadter siegten am Montagabend in Munchen mit 79:70 (39:32) und stellten in der Best-of-Five-Serie auf 1:1. Uberragender Berliner Akteur gegen grossteils ratlose Bayern war Matt Thomas mit 21 Punkten. Sterling Brown, der ebenso wie Thomas bereits in der besten Liga der Welt in Nordamerika aktiv war, steuerte 17 Zahler zum verdienten Auswartssieg bei.

Die nachsten beiden Spiele finden in Berlin statt Die Bayern enttauschten vor allem offensiv, als bester Werfer der Munchner stand Carsen Edwards mit 17 Punkten in der Statistik. Die Finalserie der deutschen Topteams geht nun mit zwei Spielen in Berlin am Mittwoch (20.30 Uhr) und Freitag (18 Uhr/jeweils Dyn) weiter. Das bedeutet, dass just am Abend des Eroffnungsspiels der Fussball-EM auch der deutsche Basketball-Meister gekurt werden konnte.

Nachdem sich die Munchner im ersten Finalspiel am Sonnabend durch ein barenstarkes Schlussviertel gegen erschopfte Berliner den Sieg (79:67) gesichert hatten, erwischten die Gastgeber diesmal eigentlich einen Start nach Mass. Schon nach gut sechs Minuten betrug der Vorsprung 13 Punkte. Doch die Freude im Team von Star-Coach Pablo Laso wahrte nur kurz: Schon im zweiten Abschnitt wendete sich das Blatt, Alba holte auf und zog an den verdutzten Munchnern vorbei.

Weil die Hauptstadter ihrem Gegner in den letzten funf Minuten vor der Halbzeit keine Zahler mehr gestatteten, gingen sie mit einer Sieben-Punkte-Fuhrung in die Pause. "Das war wirklich schlecht", sagte Aufbauspieler Leandro Bolmaro beim Sender Dyn und Munchens Vereinsprasident Herbert Hainer raumte ein: "Das zweite Viertel hat mich nachdenklich gemacht. Dass wir nur sechs Punkte in einem Viertel machen, habe ich hier noch nie erlebt."

Meistgelesene Artikel Mehr zeigen Johannes Thiemann beisst auf die Zahne Hainer setzte auf die Halbzeit-Ansprache von Coach Laso - vergebens: Im dritten Viertel hielten die Gaste ihr Tempo und die Intensitat vor allem in der Defensive hoch. Bei den Berlinern war Kapitan Johannes Thiemann zuruckgekehrt, der im ersten Duell noch wegen einer Verletzung der Patellasehne gefehlt hatte. Der Weltmeister sei zwar weiterhin nicht in Topform, sagte Alba-Trainer Israel Gonzalez vor der Partie. "Aber in dieser Phase brauchen wir jede Unterstutzung."

Thiemann also biss die Zahne zusammen, immer wieder humpelte er mit schmerzverzerrtem Gesicht uber das Parkett. Dass Alba in der Finalserie ohne nominelle Guards antreten musste, weil alle drei Berliner Aufbauspieler - teils schon langer - verletzt sind, machte sich in diesem Spiel kaum bemerkbar. Denn Alba brachte den Sieg uber die Zeit.